Forst

Nach der exponierten Ortslage ist Forst zu den späten Rodungsorten des 10. bis 13. Jahrhunderts zu zählen. Forst (oder auch Forsthof) wird 1291 erstmals urkundlich erwähnt und stand vermutlich auf klösterlichem Grund. Seit 1309 bestand im Ort eine eigene Pfarrei, deren Patronatsrecht vom Würzburger Bischof Manegold an das Stift ST. Gumbert zu Ansbach übergegangen war.

Die dem heiligen Stephan geweihte, 1486 mit Ablaß begabte Kirche wurde 1528 evangelisch und 1635 zur Pfarrfiliale der ansbachischen Pfarrei Weihenzell. Der 30-jährige Krieg und die Pest im 17. Jahrhundert trugen zur Entvölkerung der ehemals blühenden Gemeinde bei. Der älteste Hof des Ortes gehörte ursprünglich der Mendel'schen Zwölf-Brüder-Stiftung zu Nürnberg. Im 18. Jahrhundert baute man das Anwesen um und nutzte es als Sommerquartier der Markgrafen von Ansbach und als Jagdschlößchen.

1756 wurde die Ortskirche mit Ausnahme des erhaltenen älteren Westturms neu errichtet und 1898 durchgreifend renoviert. Seit 1856 gibt es auch wieder ein eigenes Pfarrhaus in Forst. Um 1800 war Forst nach BUNDSCHUH ein "Nürnberger Hof, zu der Mendlischen Brüderstiftung allda gehörig, wobey noch ein ansbachisches Gut ist. Bey diesem Hof befindet sich noch eine Kapelle, in welcher alle drey Wochen der Geistliche von Weyhenzell die Predigt und Gottesdienst vermöge Altersstiftung, zu halten pflegt". 1867 wird Forst als Pfarrdorf geführt, hat 41 Einwohner in 14 Gebäuden, eine Kirche und die Schule. Um 1900 hat Forst 36 Einwohner in 7 Wohngebäuden, die Pfarrei und eine Schule. 1925-29 errichtete man das neue Schulhaus.

Nach 1967 wurde das alte Schul- und Mesnerhaus abgerissen und an seiner Stelle ein kleines Friedhofsgebäude erstellt. Im Zuge der abgeschlossenen Gemeindegebietsreform wird Forst Teil der politischen Gemeinde Weihenzell.

1978 leben 32 Einwohner in dem Weiler.